Rennerod - Die Geschichte
Der Ortsname „Reynderode“ wird erstmals im Jahre 1217 in einer überlieferten Urkunde erwähnt. 1362 wird eine Kapelle zu Ehren von „St. Maria Hubrecht“ im Kreuzungsbereich der heutigen Haupt- und Westernoher Straße gebaut. Als Tagungsort eines Zentgerichts erscheint Rennerod im Jahre 1444, während das Landgericht 1552 hier ansässig ist. Dann wurde Rennerod der Nachfolgeort für das sogenannte „Stuhllindengericht“. Das spätere Amt, dessen Sitz 1775 in Rennerod war, übernahm den Namen „Stuhlgebiet“. Nach dem Übergang von Nassau-Oranien an das Großherzogtum Berg (1806 – 1813) und das Herzogtum Nassau (1815) blieb Rennerod weiterhin dominierender Amtssitz.
Ein Verwaltungsedikt von 1816 erweiterte das Amt auf insgesamt 33 umliegende Ortschaften, darunter sogar die Stadt Westerburg. Im Jahre 1866 erfolgte die Auflösung des Herzogtums Nassau und dieses Amtsbezirks. Territorial war Rennerod später Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau, seit 1945 eine Gemeinde im neugebildeten Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Verbandsgemeinde, die 1972 aus 23 angrenzenden Ortschaften geschaffen wurde, nahm ihren Verwaltungssitz im früheren Amtsgerichtsgebäude von Rennerod.
Bis Mitte des letzten Jahrhunderts war die Wirtschaftsstruktur überwiegend von der Landwirtschaft geprägt. Erst Ende der 1950er Jahre bahnte sich ein Strukturwandel an, als sich hier, begünstigt durch die zentrale Verkehrslage, erste Industriebetriebe niederließen. Zur Steigerung der Wirtschaftskraft trug nicht unwesentlich die Errichtung einer Bundeswehrgarnison, der „Alsberg-Kaserne„, im Jahre 1968 bei.
Nach der Eingemeindung des Nachbardorfes Emmerichenhain im Jahre 1969 zählte Rennerod rund 3.550 Einwohner. Im Jahre 1971 erfolgte bei der Einweihung der „Westerwaldhalle“ die Ernennung Rennerods zur Stadt durch den ehemaligen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und späteren Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl.
Die Stadt Rennerod zeichnet sich durch ihre günstige Höhenlage von 457 und 604 Metern über NN aus. Sie liegt im Schnittpunkt der Bundesstraßen 54 und 255. Der Wald reicht unmittelbar an die Stadt heran, die in einer Mittelgebirgslandschaft von den Höhenplateaus Fuchskaute, Salzburger Kopf und Knoten dominiert wird. Es bieten sich zahlreiche Wandermöglichkeiten, unter anderem zu den Naturschutzgebieten „Holzbachschlucht“ und „Wacholderheide“. Wassersportler können im Raum Rennerod die Krombachtalsperre, den Secker Weiher oder die Breitenbachtalsperre nutzen. Auch vielfältige Spiel- und Sportstätten, Tennisanlagen und Reitgelegenheiten gibt es vor Ort oder der näheren Umgebung.
Kunstgeschichtlich bemerkenswert sind die im Jahre 1744 erbaute barocke evangelische Kirche von Emmerichenhain und die ursprünglich im neugotischen Stil errichtete katholische Pfarrkirche „St.Hubertus“. An die Stelle vieler historischer Fachwerkbauten, die heute nur noch in der Holzbachstraße zu sehen sind, und die zum Teil bis in die achtziger Jahre noch entlang der heutigen Hauptstraße existierten, sind im Zuge der Modernisierung zahlreiche Geschäftsbauten, Apotheken, Banken und öffentliche Gebäude, wie z.B. das heutige Rathaus der Stadt getreten.
In der „Westerwaldhalle“ mit ihren rund 900 Sitzplätzen finden häufig größere kulturelle Veranstaltungen statt, auch die mehr als 30 örtlichen Vereine nutzen diese Stadthalle immer wieder für die öffentlichen Darbietungen. Leistungsfähige Einzelhandelsgeschäfte aller Art präsentieren sowohl Gästen als auch den Einwohnern von Rennerod günstige Einkaufsmöglichkeiten. Durch die Erschließung mehrerer Gewerbegebiete konnten gerade in den letzten Jahren auch Großunternehmen, unter anderem eine internationale Spedition, für den „Standort Rennerod“ gewonnen werden.
Die Einwohnerzahl der Stadt Rennerod hat sich ständig nach oben entwickelt. Zum 30.06.2020 zählte man 4.532 Einwohner. Weitere Informationen können aus der aktuellen Heimatgeschichte der Stadt Rennerod entnommen werden. Das Buch ist im Rathaus der Stadt erhältlich.