Eine sehr emotionale Karnevals-Prunksitzung des RKV

Am gestrigen Abend erlebte Rennerod eine Karnevals-Prunksitzung des RKV, wie es sie noch nie zuvor gab. Viel Spaß, enorme Begeisterung aller Akteure, frenetischer Beifall des Publikums und ein paar Tränen anlässlich einer sehr emotionalen Übergabe des „Staffelstabes“ an einen neuen Elferrat.

Alle in der Sitzung auftretenden Akteure hatten sich ihren Applaus wohlverdient. Carsten Geiss-Preuschoff und Dirk Hardt (Herborn-Driedorf) als Protokoller mit spitzer, geschliffener Zunge, das Karnevals-Urgestein Werner Simon, die Powerblümchen, die „Podemer Bouwe“, die „Möhne Dance Boys“ aus Hellenhahn sowie die „Funny Ladies and Boys on fire“, nicht zu vergessen die Stadtkapelle Rennerod, zu deren Ehren das Motto „Mit Musik, Helau und viel Kamelle feiern wir die Stadtkapelle“ lautete. Alle nahmen sie die mehr als 500 in der Westerwaldhalle anwesenden Jecken erfolgreich und begeisternd mit auf eine mehrstündige Reise durch die 5. Jahreszeit.

Aus gutem Grund umjubelt waren die Garden des RKV, hier präsentierten sich sowohl die „Little Diamonds“, wie auch die „Diamonds“ und „Emotions“ in gewohnt sensationeller Form, zauberten erstklassigen Garde- und Showtanz auf die Bühne, der vom Publikum mit langandauerndem Applaus und lauten Rufen nach Zugaben seinen verdienten Lohn erhielt. Perfekt!

Den emotionalen Teil des Abends aber erlebte das Feierpublikum, als -wie angekündigt- der bisherige Elferrat, der die Geschicke des RKV seit Jahren äußerst erfolgreich gestaltete und den Verein zu einer festen Größe gemacht hat, den „Staffelstab“ an einen neuen, jungen und ebenfalls tatkräftigen Elferrat übergab.

In der Ansprache des herbeigeeilten -mit dem RKV seit langen Jahren freundschaftlich auf das Herzlichste verbundene- Elferrat des PCC (Pottumer Carnevals Club) brachen dann die Emotionen bei allen Beteiligten durch, rollte spätestens dann, als Andi Müller eine bewegende Abschiedsrede anschloss, so manche Träne. Dies nicht nur bei den Akteuren auf der Bühne, sondern auch bei Freunden und Familien im Publikum.

Auch dem über mehr als 20 Jahre die Geschicke des Vereins an vorderster Front bestimmenden Sitzungspräsident und Vereinsvorstand Thomas Grahl oder jedem einzelnen der bisherigen Elferratsmitglieder, allen fiel der Abschied von der großen Bühne sichtlich schwer. Das von allen Seiten berechtigt und intensiv geäußerte Lob tat ein Übriges dazu, dass auch im Publikum eine karnevalistische Trauer eintrat.

Diese wurde jedoch durch eine überaus geglückte Übergabe der Verantwortung an Niklas Theis als neuem Sitzungspräsidenten und seinen neuen Elferrat insofern gemildert, als dass sich schon in der folgenden Sequenz des Abends herausstellte, dass die neue Mannschaft ganz offensichtlich in der Lage ist, in die großen Fußstapfen ihrer Vorgänger zu treten.

Begrüßt und beglückwünscht vom ebenfalls neuen Frauen-Elferrat trat die neue Mannschaft mitten in der Sitzung ihren Dienst an, währenddem sich die „alten Herren“ (die eigentlich garnicht alt sind), auf die neu geschaffene Position der Senatoren im Verein zurückzogen.

Neue Inhalte, neue Ideen, neue Wege, die das Traditionelle ebenso auf dem Schirm haben wie den jungen, aktiven Karneval, der -wie es der RKV ja seit Jahren bereits vormacht- auch die Jugend zu begeistern weiß.

Eine Vereins-Entwicklung, die als phänomenal bezeichnet werden kann. Brechen andere Gemeinschaften auseinander, verlieren die Mitglieder den Halt untereinander, zeigt der RKV erfolgreich, dass durch die richtige Vorgehensweise auch genau das Gegenteil der Fall sein kann, dass auch junge Menschen für traditionellen Karneval und erfolgreiche Vereinsarbeit in einem gut funktionierenden Miteinander zu begeistern sind.

Karneval und Vereinsarbeit, wie sie besser kaum sein kann.

Fotos:HGH